Isle of Man: Tourist Trophy 2007 - The Centenary 1907 - 2007: 100 Jahre Tourist Trophy auf der Isle of Man
von Arnd_SU und Bender_74 Dauer: 26.05.2007 - 08.06.2007 Länge: ca. 2.000 km Teilnehmer: Arnd_SU und Bender_74
Prolog Arnd
Die Idee
Ich weiß nicht mehr wann, aber irgendwann hat Carsten von seiner Tour zur
Tourist Trophy 2006 auf die Isle of Man erzählt. Ebenso ließ er so nebenbei
fallen, daß er angedacht hat, im nächsten Jahr nochmals die Tour zu fahren, da
es sich dann um das 100. Jubiläum der Tourist Trophy handelt. Kurzentschlossen
und ohne Plan, Sinn und Verstand habe ich den Gedanken geäußert, dann in 2007
mitzufahren.
Die ersten Überlegungen
Gegen Ende 2006 mußte die Entscheidung getroffen werden - fahren oder nicht.
Es galt nun zu entscheiden, ob die Idee realisiert oder verworfen werden
sollte. Zusätzlich war in den Überlegungen zu berücksichtigen, daß im Anschluß
an die Tourist Trophy 2007 das DMD 2007 in Italien staffinden würde!
Der Rückschlag
In unseren Firmen hatten wir die Urlaubsplanungen abgeschlossen. Unserer Tour
würde zumindest diesbezüglich nichts entgegen stehen. Nun hieß es, die Fähren
und die Unterkunft zu buchen.
Carsten hat sich um alle Details zu diesem Thema gekümmert. Dutzende von
Fährterminen mit Hin- und Rückfahrt einschließlich passendem Anschluß an das
DMD 2007. Dank seines DSL-Internetzugangs sowie seiner Erfahrungen aus 2006
konnte er alle Informationen sammeln und auswerten.
Wir hatten uns aus Kostengründen für eine Reise mit Zelt und den Campingplatz
entschieden. Ein Zelt war vorhanden und die Bereitschaft zur eingeschränkten
Gemütlichkeit ebenso.
Terminlich war die Anreise zur Isle of Man am auf Pfingsten folgenden Mittwoch
geplant. Es fand sich aber keine zu diesem und den anderen Terminen (DMD) auch nur
ansatzweise passende Fährverbindung - alles seit fast einem Jahr ausgebucht.
Das kommt davon, wenn man seine Planungen zur 100. Tourist Trophy so spät in die
Tat umsetzt.
Wir konnten es drehen und wenden wie wir wollten: Der Urlaub war eingereicht
und genehmigt, die Zeit verplant. Aber es gab weder eine passende Fähre noch
eine Unterkunft.
Schweren Herzens hatten wir uns die Tour abgeschminkt.
Wir hatten bereits über Alternativen in Frankreich und Italien diskutiert, und
den Abreisetermin auf Pfingstsamstag vorverlegt, da fand Carsten an einem
Mittwoch nachmittag im April noch einen kurzfristig frei gewordenen Platz auf einer Fähre mit einem
zur Rückreise passenden Rückfahrttermin!
Als er mich am Telefon erreichte, wäre ich fast durch die Decke gegangen. Es
kann doch noch klappen ! Die Entscheidung mußte jedoch sofort getroffen werden.
Kurzentschlossen haben wir gebucht.
Die Vorbereitungen
Die Fähren waren klar, gebucht und bestätigt, nun ging es an die Unterkunft.
Aber auch hier gab es größere Probleme. Alle in einer angemessenen Entfernung
zur Rennstrecke liegenden Campingplätze waren ausgebucht. Nur einer - temporär während der TT
auf dem Trainigsgelände des ortsansässigen Rugbyclubs eingerichtet - hätte noch
Buchungen angenommen. Aber der Gesprächspartner am Ende der Telefonleitung wollte
die gesamte Summe für Übernachtung im Voraus in bar per Post oder als
Scheck. Da haben wir nicht mitgespielt.
Je mehr sich der Termin näherte, desto bedrohlicher wurde die Aussicht keine
vorab gebuchte Unterkunft zu bekommen.Letztendlich haben wir uns entschieden,
ohne Buchung zu fahren. Es würde sich schon irgendwo etwas finden.
21.5.2007 - 26.5.2007
In dieser Woche haben wir die allerletzten Vorbereitungen wahrgenommen.
Unter anderem habe ich die diversesten Routen ins GPS programmiert, die Karten
aktualisiert und die aktuellsten Blitzerstandorte aus dem Internet
heruntergeladen. Es sollte nichts dem Zufall überlassen bleiben.
Immer wieder haben Carsten und ich abends telefoniert um den aktuellen Stand
unserer Vorbereitungen abzugleichen. Jeder hatte seine Einkaufs- und
Planungsaufgaben und gab den aktuellen Stand an den anderen weiter.
Die Nacht vor der Abfahrt mußte ich berufsbedingt komplett durchmachen.
Mehr als das Zusammenstellen der einzelnen mitzunehmenden Teile (außer Kleidung)
hatte ich unter der Woche nicht geschafft.
Dann war der Abreisetag gekommen. Alles auf die Ville packen und los gehts !
Wenn das mal so einfach wäre. Augrund des Zeitmangels hatte ich das Testpacken
der Maschine ausfallen lassen. Meine Planungen gingen dahin, neben einem
17 kg schweren 4-Personenzelt und den in wasserdichten Packrollen verstauten
Utensilien auch das Topcase mitzunehmen.Dies hätte insbesondere auch für die
mitzunehmenden Elektronik- und Medikamenten-Einzelteile einen gewissen Vorteile
erbracht.
Ich konnte packen wie ich wollte, daß Topcase war zuviel. Kurzerhand
wurde dessen Inhalt in eine nur zu Bruchteilen gefüllte Packrolle verfrachtet
und schon passte alles.
Auf diese Art und Weise für eine Tour von Neunkirchen über die
Isle of Man nach Südtirol und zurück präpariert ging es los.
Aber der Schwerpunkt des Gefährts lag weit oberhalb des Sitzes !
Zum Glück hatte ich 15 km Zeit bis ich auf die Autobahn mußte. Die
Seitenwindempfindlichkeit dieser Konstruktion braucht wohl nicht näher erläutert
zu werden. Aber die Ville ist schließlich keine Rennsemmel sondern eine
Tourenmaschine. Sie hat alles außerordentlich zufriedenstellend verkraftet.
Kurzfristig hatte ich noch zwei Fahnenhalter für die Fahne Deutschlands sowie
des bevorstehenden DMD-Treffens montiert. Die Nachbarn, die sich beim Anblick
der Maschine versammelten, mußte ich für die Fotos trotz sehr erstaunter und
intersessierter Anblicke fast vertreiben.
Gemeinsamer Treffpunkt war Aachen, bei Angela. Nach einer gemeinsamen
Tasse Kaffee sind Carsten und ich dann mit vollem Tank aufgebrochen.
Prolog Carsten
Es gibt ein Paradies auf Erden, zumindest für Motorradfahrer! Es befindet sich
in der irischen See zwischen England, Schottland, Irland und Wales und trägt den
Namen "Isle of Man". Jahr für Jahr zieht die Tourist Trophy zehntausende
Motorradfans zwischen Ende Mai und Anfang Juni auf diese sonst beschauliche kleine Insel.
"Ich muss da wieder hin!" Dieser Gedanke nistete sich bereits im Juni 2006
klammheimlich, aber mit grosser Nachhaltigkeit in meinem Kopf ein. Direkt nach
meinem ersten Besuch der TT. Ich war infiziert. Der Geist der Tourist Trophy hatte
auch von mir Besitz ergriffen.
Gemeinsam mit Arnd_SU plante ich
unsere Fahrt zur Isle of Man Tourist Trophy 2007. Da in diesem Jahr ein besonderes
Grossereignis anstand - die Tourist Trophy feierte hundertjähriges Jubiläum -
waren die Fährplätze bereits alle ausgebucht, noch bevor wir buchen konnten.
Es stimmte mal wieder: Ein Besuch der Tourist Trophy sollte am besten ein Jahr im
Voraus gebucht werden. Woche um Woche verging, in der wir auf zusätzliche
Fährkapazitäten oder durch Absagen freigewordene Plätze warteten. Erst als wir
schon resignieren wollten, ergatterten wir noch zwei freie Plätze an Board der
"Ben-My-Chree".
Nachdem wir die Überfahrt sicher hatten, machte ich mich daran,
eine geeignete Unterkunft für uns zu finden. Alles ausser Camping war zu dieser Zeit
aber entweder unbezahlbar oder viel zu weit weg vom Geschehen. Selbst ein Grossteil
der Campingplätze wurde auf den offiziellen Unterkunftslisten als bereits ausgebucht
gekennzeichnet. Wir entschieden uns, auf gut Glück zu fahren und uns auf das
Versprechen der Inselregierung zu verlassen, dass jeder, der auf die Insel übersetzt
auch eine Unterkunft erhalten wird.
Samstag, 26.05.2007
Heute ist es endlich soweit: Die Reise ins Mekka der Motorradfahrer beginnt!
Wir treffen uns in Aachen und fahren gemeinsam nach Amsterdam, wo wir uns auf der
"Queen of Scandinavia" einschiffen. Nachdem die Motorräder gut verstaut sind,
stossen Arnd und ich mit ein paar Bierchen auf die kommenden Tage an. Doch nicht
nur wir stossen an. Ausser uns befinden sich u.a. noch einige
Junggesellinnenabschiedsdelegationen (der englische Ausdruck Hen-Party (Hennen-Party)
passt wesentlich besser) auf dem Schiff. Diese haben es sich zum Ziel gesetzt,
die kompletten Alkoholvorräte des Schiffes zu leeren - noch vor dem Verlassen
der niederländischen Hoheitsgewässer. Dementsprechend gut war die Stimmung an Bord.
Als jedoch einige der leicht(?) angetrunkenen Mädels meinten, uns ihre Sexspielzeuge
zeigen zu müssen, beschliessen wir, dass es Zeit ist, unsere Kabine aufzusuchen.
Sonntag, 27.05.2007
Die "Queen of Scandinavia" läuft mit einer Stunde Verspätung in Newcastle ein.
Obwohl das Zeitfenster für unsere Ost-West Durchquerung Englands nicht
besonders gross ist, meiden wir die Autobahn und fahren über Land. Diese Entscheidung
bereuen wir erst, als wir merken, dass es sehr knapp wird, die Fähre von Heysham
zur Isle of Man zu erreichen.
Im Hafen warten bereits hunderte Motorräder
jeglicher Art und Alters und verstopfen die Strassen. Natürlich bleibt bei dieser
Enge der ein oder andere - meist durch Umfaller verursachte - Lack- und
Blechschaden nicht aus. Wir haben ein Problem: Wir wissen nicht, auf welche Fähre
die Menge wartet. Da unsere aber schon 20 Minuten nach unserer Ankunft ablegen soll,
nutzen wir jede Lücke um bis zum Terminal vorzudringen. Erleichterung entsteht erst,
als wir die Bordkarten vom Fährpersonal erhalten und unsere Motorräder in den grossen
Bauch der "Ben-my-Chree" einrollen.
Nirgendwo habe ich flinkeres und besser organisierteres
Fährpersonal gesehen. Mit welcher Routine und Geschwindigkeit hier an Bord
Motorrad für Motorrad gegen die Wellen mit einfachsten Mitteln gesichert wird ist
schon fast olympisch.
Wir finden im Ruheraum des Schiffes noch zwei freie Plätze und warten auf die
Abfahrt. Doch auch diese Fähre hat entweder Verspätung oder absichtlich die Stunde
länger auf Ankömmlinge aus Newcastle gewartet. Erst nach 15.00 h laufen wir aus dem
wohl hässlichsten Fährhafen des Vereinigten Königreichs aus. Die Überfahrt verläuft
ruhig und an Bord laufen auf diversen Bildschirmen Filme über die Tourist Trophy´s
vergangener Jahre um die Leute schon mal in Stimmung zu bringen oder Neulingen einen ersten
Eindruck von diesem Ereignis zu vermitteln. Und in dem Moment, wo die Insel in Sicht kommt,
wird das "TT-Feeling" grösser, je näher wir der Insel
kommen. Als das Schiff festmacht und sich langsam die grossen Tore öffnen und
den Blick auf Douglas freigeben, als die beiden Motorräder langsam von Stahl über
Holz auf Asphalt rollen, der Duft der Insel in die Nase steigt, das ist ein
Gefühl wie Heimkehr. Erleichterung macht sich im Kopf und Bauch breit und ein
Gefühl, es geschafft zu haben.
Wobei die eigentliche Arbeit jetzt erst beginnt: Wir haben immer noch keine Unterkunft!
Bereits in Deutschland hatten wir uns darüber Gedanken gemacht, bei welchen
Campingplätzen wir nachfragen wollten, um kurzfristig eine Unterkunft zu bekommen.
Ganz oben auf unserer Liste steht der St. Georges Football Club, ein Rugbyfeld, welches
nur während der Tourist Trophy zu einem Campingplatz umfunktioniert wird. Den stolzen Preis
von 8,50 GBP (ca. 13 Euro) pro Nacht und Person (eine der teuersten
Campingmöglichkeiten der Insel) mildert die hervorragende Lage ab: Direkt am Mountain
Course und neben dem Grandstand gelegen, kann man kaum näher am Geschehen dran sein.
Wir suchen uns eine (relativ) ruhige Ecke am hinteren Rand des Campingplatzes
und bauen unser Zelt auf.
Montag, 28.05.2007
Die Nacht ist sehr kühl und ein wenig verfroren kommen wir aus dem Zelt um unseren
Kaffee zu geniessen. Wir sind sehr umfangreich ausgerüstet: Neben dem Vier-Personen-Zelt,
Grill und Gaskocher nebst Geschirr haben wir einen Campingtisch und zwei Hocker, die uns
das Zeltleben angenehmer gestalten.
Einen Kaffee in der die Kälte vertreibenden
Morgensonne, direkt an der wohl legendärsten Rennstrecke der Welt zu geniessen, das ist
eine der angenehmeren Erfahrungen im Leben. Nach dem Kaffee schlendern wir zu
Fuss zum Grandstand wo bereits reges Treiben herrscht. Die ersten Andenken werden
erworben und dann das Büro der Marshal Association aufgesucht.
Wir wollen uns
als Marshals für die Tourist Trophy einschreiben lassen. Leider sind die Novizenplätze
dieses Jahr begrenzt und auch bereits vergeben. Alle Überredungsversuche (selbst unter
Einsatz ausgefeiltester Flirttaktiken bei der Sekretärin) bleiben erfolglos, so dass Arnd
keine Möglichkeit hat, dieses Jahr Marshal zu werden.
Da ich bereits im vergangenen Jahr als Marshal eingesetzt war, habe ich Glück und
kann mich einschreiben. Wir versuchen, es positiv zu sehen: Arnd kann sich so
voll und ganz auf die Videoaufnahmen und das Fotografieren konzentrieren.
Nach diese kleinen Enttäuschung sorgen wir erst einmal für unser leibliches Wohl
und decken uns im örtlichen Shoprite-Supermarkt mit Bier, Holzkohle, Hacksteaks,
Würstchen und diversen Konserven ein. Testweise packe ich, mutig wie ich bin, auch
ein Paket Scottish Eggs (schottische Eier) ein. Bei der anschliessenden
Einweihungsfeier unseres 2,95 Euro teuren Klappgrills schlagen wir uns den Bauch
so richtig voll und ich stelle fest, dass schottische Eier nichts anderes als
gekochte Eier in einem panierten Mantel aus Hackfleisch sind und auf einem Grill
gar nichts verloren haben. Macht nichts, trotzdem lecker!
Frisch gestärkt machen wir uns auf zur Fairy Bridge, um die dort wohnenden
Elfen zu begrüssen. Der Sage nach müssen die Elfen bei jedem Besuch auf Man begrüsst werden,
sonst kehrt man nicht auf die Insel zurück. Dieses Risiko wollen wir natürlich
nicht eingehen. Wir haben sogar eine kleine Elfe dort gesehen.
Da das Wetter gut
ist, fahren wir noch am Hafen von Douglas vorbei um ein paar Erinnerungsfotos
zu schiessen, bevor wir zu St. Ninians fahren. Dies ist der Streckenabschnitt
direkt nach dem Grandstand, wo der Kurs erstmalig eine Kreuzung überquert und
eine Fussgängerbrücke die Querung der Rennstrecke ermöglicht . Während
ich dort als Marshal eingesetzt bin, positioniert Arnd sich für Foto- und
Filmaufnahmen. Gutes Teamwork.
Nach dem Renntraining fahren wir gegen 22 Uhr noch
eine Runde um den Kurs, auch wenn es schon spät ist, aber der Reiz dieser Strecke siegt
doch über die Vernunft. Was wir damit bezahlen, dass wir ab Ramsey im Dunkeln
fahren. Wir hatten auch schon mal bessere Ideen, aber dafür ist wenigstens die
Strasse leer. Und von den Bergen aus einen Blick auf das beleuchtete Douglas zu
werfen hat auch seinen Reiz.
Da in Bushy's Zelt auf der Promenade von Douglas noch
viel los ist, kehren wir dort noch auf ein Bierchen ein. Während der TT spielt
dort jeden Abend eine andere Band live, und wir können bis Mitternacht noch die Gruppe
"Storm" erleben. Mit einer handvoll Manx People sind wir dann noch ins Coulours gegangen,
wo wir bis 03.00 Uhr morgens weiter gefeiert haben.
Dienstag, 29.05.2007
Auch diese Nacht ist nicht viel wärmer, aber dick in den Schlafsack eingepackt lässt
es sich aushalten.
Morgens lacht aber bereits wieder die Sonne und so fahren wir
zum Marine Drive: Eine halb versteckt vom Hafen von Douglas ausgehende, malerische
Küstenstrasse, die nach Port Soderick führte. Der Startpunkt der Strasse wird
durch einen Torbogen markiert. Da die Strasse sehr nah an die Küste gebaut ist,
forderte die Natur im Laufe der Jahrzehnte ihren Tribut und Teile der Strasse
sind in die Tiefe gestürzt oder konnten nur durch bautechnische Absicherungen
vor dem Verfall gerettet werden. Durchgängig bis nach Port Soderick ist die Strasse
nicht mehr befahrbar, sondern endet als Sackgasse, von dort kann man aber zu Fuss
die Küstenlinie weiter erkunden. Ein Spaziergang, der durchaus lohnenswert ist.
Unsere Tagestour führt uns anschlissend an der Loch Promenade in Douglas vorbei,
von wo ab wir dem Verlauf der Manx Electric Railway nach Laxey folgen. Laxey ist
berühmt für das grösste Wasserrad der Welt, die Lady Isabella, die zu einer Zeit
erbaut wurde, zu der in Europa bereits die Dampfmaschine ihren Siegeszug
angetreten hat. Da aber Kohle auf Man nicht so reichhaltig vorhanden war wie Wasser,
gab man dem Wasserrad den Vorzug vor einer Dampfmaschine. Dieses technische
Wunderwerk diente zur Entwässerung der Minen von Laxey.
Nach so viel Sightseeing
lassen wir es uns am Nachmittag beim Barbecue am Zelt gut gehen. Wir lernen eine
Gruppe Engländer, die einige Zelte neben uns campieren, kennen, von denen einer
(Ian) sogar eine Deauville fährt. Den Abend verbringen wir dann gemeinsam in Bushy's
Zelt, wo die Gruppe "Little Big Dog" spielt. Auch im Vorjahr einer der Publikumsmagneten.
Mittwoch, 30.05.2007
Heute haben wir herrlichstes Motorradwetter.
Zusammen mit unseren englischen Freunden
Ian, Peter, Scott und Jay sind wir die Küste entlang nach Ramsey gefahren um dort
im Chuck Wagon einen Tee zu trinken. Allein schon die Bedienung dort ist einen
Teestop wert. Ramsey ist dieses Jahr fest in der Werbehand der Firma Yamaha, die
die Stadt mal eben in Yamsey umgetauft haben. Es gibt Dinge, über die kann man
einfach nur den Kopf schütteln.
Zur Centenary gibt es verkehrstechnische Änderungen:
Die Bergsequenz des Kurses ist während der kompletten Tourist Trophy 2007
Einbahnstrasse (und nicht nur am Mad Sunday, wie sonst), so dass einer schnellen
Fahrt nach Douglas nichts im Wege steht. Leider habe ich weder die
Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Meilen hinter Creg-ny-baa noch die
Laserpistole gesehen und darf deshalb kommenden Freitag zum Hauptquartier der
Polizei, wo ich die Höhe meiner Strafe erfahren werde.
Da unsere englischen Freunde
mittlerweile bereits Meilen voraus waren, vollenden wir einfach die Runde um den Kurs
bis nach Ramsey, wo wir einen kurzen Stadtbummel machen. Da noch Zeit bis zum
Abendessen ist, fahren wir noch über kleine und kleinste Strassen in die dritte
der grösseren Städte der Insel: Peel. Leider fängt es unterwegs an zu regnen, so
dass wir uns mit einem Eis bei Davisons begnügen, bevor wir zum Zeltpaltz
zurückfahren. Die Regenpause reicht grad zum Grillen des Dinners, bevor der Himmel
erneut seine Schleusen öffnet und dafür sorgt, dass sogar das Renntraining ausfällt.
Donnerstag, 31.05.2007
Heute geht es in den Süden der Insel: Über die A25 fahren wir nach Castletown, wo
wir die malerische Kulisse von Burg und Hafen zu Genüge ablichten. Nach dem Fotoshooting
versorgen wir uns im örtlichen Supermarkt mit Sandwiches, Crisps und Sweets und
gönnen uns einen Lunch an einem direkt am Wasser gelegenen Picknickareal.
Frisch gestärkt geht es dann weiter zum Museumsdorf Cregneash, wo das Leben der Manx in
den vergangenen Jahrhunderten präsentiert wird. Viel spannender allerdings sind
die Chasms genannten Felsspalten, die man erreicht, wenn man den einzigen Weg durch
das Dorf Richtung Küste nimmt. Jeweils zwischen einem halben und einem Meter breite
Felsspalten ziehen sich durch die Steilküste und bieten atemberaubende Ein- und
Ausblicke. Schwindelfreiheit und ein wachsames Auge wo man hintritt sind hier von
Vorteil.
Der Rückweg führt uns über die A5 nach Douglas. Am Abend ist wieder
Renntraining. Während ich bei Creg-ny-baa als Marshal tätig bin, nutzt Arnd
die Gelegenheit, den Umfang unseres Bildmaterials stark auszuweiten.
Abends haben wir dann die Veranstaltungen auf der Loch Promenade besucht.
Freitag, 01.06.2007
Das Wetter ist heute hervorragend. Wir entschliessen uns deshalb zu einem
motorradfreien Tag (zumindest was das selber fahren betrifft) und schauen
uns im Fahrerlager hinter dem Grandstand um, wo noch fleissig an den Rennmaschinen
für das abendliche Training geschraubt wird. Zudem decken wir uns noch mit weiteren
Souvenirs ein.
Um 15.00 Uhr habe ich meinen Termin bei der örtlichen Polizei wegen
meiner Geschwindigkeitsübertretung. Eigens für die Ahndung von Verkehrsvergehen
während der Tourist Trophy wurde ein Lieferwagen in ein mobiles Büro umgebaut.
Ich reihe mich also in die Schlange vor diesem Van ein, um meine Strafe zu
bezahlen. Das Strafmass errechnet sich recht einfach: Jede mph
Limitüberschreitung kostet 10 GBP. Inklusive Bearbeitungsgebühr kostet mich dieses
Souvenir 214,40 GBP. Aber dafür ist es zumindest ein seltenes.
Samstag, 02.06.2007
Wie jedes Jahr findet das erste Rennen der Tourist Trophy am ersten Samstag im
Juni statt.
Wir versuchen einen Alternativweg nach Ballaugh Bridge zu finden, um
nicht um den ganzen Kurs fahren zu müssen. Dies erweist sich als äusserst schwierig und
wir hätten es nicht mehr pünktlich zum Rennen geschafft. Aufgrund des schlechten
Wetters in den Bergen wird das Rennen jedoch abgesagt und auf Montag verschoben.
Spontan entschliessen wir uns, von Ballaugh Bridge aus einer kleinen Strasse ins
Landesinnere zu folgen. Kurven, Steigungen, Gefälle... hervorragende Motorradverhältnisse
bei schottisch/ irischem Ambiente. Da das Wetter jedoch nicht besser wird, fahren wir
(aufgrund der Einbahnstrassenregelung in den Bergen) über Kirk Michael nach Ramsey.
Dort gönnen wir uns im Chuck Wagon eine delikate Portion Chips & Chease.
Schlechtes Wetter
ist die Zeit für Museumsbesuche und auf dem Weg zurück nach Douglas kommen wir an
Murray's Motorcycle Museum vorbei. Leider ist dieses (wie es scheint schon seit
geraumer Zeit) wegen Asbest im Gebäude geschlossen. Ausser uns stehen noch viele
weitere Motorsportbegeisterte vor den verschlossenen Türen. Einzig die bronzene
Statue von Joey Dunlop wartet auf neugierige Besucher. Auf seinem Motorrad sitzend,
den Blick in die Berge gewandt, ist das schon ein tolles Motiv. Man muss nur
warten, bis er mal nicht von Touristen belagert ist.
Sonntag, 03.06.2007
Mad Sunday! Legendär! Fahrlässig! Gefährlich!
Massen, die es an diesem Tag auf
die Strasse zieht um auf den Pfaden der Rennelite zu fahren.
Ein Blick aus dem Zelt und stetiger gemeiner Nieselregen empfängt uns. In den Bergen
sieht es nicht besser aus. Wir warten also erst einmal ab. Gegen Mittag hört der
Regen auf, so dass wir doch noch eine Runde um den Kurs drehen können. Doch welch
eine Enttäuschung: Die Strassen sind nahezu leer im Vergleich zu dem, was man
von einem Mad Sunday gewohnt ist. Die dauernde Einbahnstrassenregelung in Verbindung
mit dem schlechten Wetter scheint ausgerechnet im 100. Jahr der Tourist Trophy
diesem Ritual den Garaus zu machen.
Die nächste böse Überraschung erleben wir
in den Bergen: Sichtweiten unter 30 Metern machen das Fahren zu einem gefährlichen
Vergnügen und zwingen uns, den Kurs förmlich entlang zu schleichen. Nach der ersten
Runde haben wir die Nase voll und fahren zum Honda Day in Peel, wo wir unter anderem
den Publikumsliebling John McGuinness mal ohne Helm und Motorrad live zu Gesicht
bekommen.
Abends lädt die Isle of Man Marshals Association Ltd zum alljährlichen Marshals Supper in die
Villa Marina ein. Zu diesem Treffen mit Familienfestcharakter kommen jedes Jahr auch einige
Fahrer so dass man den einen oder anderen auch mal ohne Rennanzug und Motorrad erleben kann.
In diesem Jahr beehrte die schnellste Frau der Tourist Trophy die Veranstaltung:
Maria Costello: Keine Frau hat den Mountain Course jemals schneller umrundet als
sie und mit dieser Leistung hat sie sich sogar einen Eintrag im Guinness Buch
der Rekorde gesichert.
Auch der zweifache Superbike-Weltmeister (2004 & 2007) James Toseland war da und
hat mit seiner Band "Crash" ein paar Songs gespielt. Einfach Klasse!
Montag, 04.06.2007
Mit zwei Tagen Verspätung findet heute das erste Rennen statt: Die Superbike TT.
Gefahren wird 6 Runden mit Motorrädern, die den 2007 World Superbike und den 2007 MCRCB Superbike
Regularien entsprechen.
Dieses Mal haben
wir es rechtzeitig nach Ballaugh Bridge geschafft. Dieser Streckenpunkt gilt als
einer der Leckerbissen der Tourist Trophy. Ballaugh Bridge ist eine kleine,
gebogene Brücke, auf der die Motorräder je nach Geschwindigkeit zu einem mehr oder
weniger ausgeprägten Sprung ansetzen. Die Schwierigkeit besteht darin, dass
die Brücke in einer Linkskurve liegt die einige Meter hinter der Brücke in eine
Rechtskurve mündet. Der Strassenverlauf muss dort dem Pub "The Raven" ausweichen.
Diese Links-Rechts-Kombination in Verbindung mit dem Sprung sorgt für spannende
Rennszenen und Fahrer, die einen besonders schönen oder weiten Sprung machen,
bekommen auch schon mal Szenenapplaus. Auch für Fotografen ist Ballaugh Bridge
ein Highlight, und so wundert es nicht, dass man um einen guten Platz zu erwischen
mindestens eine Stunde vor Rennbeginn dort sein sollte.
Als wir ankommen herrscht bereits Volksfeststimmung. RadioTT beschallt aus
grossen Aussenlautsprechern die Umgebung und die Zuschauer sichern sich bereits die besten Plätze.
Noch sind die Strassen geöffnet und wir wandern auf dem Kurs umher, wo bald schon
die Elite der Motorradfahrer ihre Maschinen ans Limit treiben wird.
Wir finden einen guten Platz direkt hinter der Brücke auf der Kursinnenseite
und überprüfen die Kameraausrüstung: Akkus, Speicher und Kameraeinstellungen.
Die Strassen sind geschlossen und die Travelling Marshals überprüfen die Strecke.
Ein sicheres Zeichen, dass das Rennen gleich starten wird. Kaum sind die letzten Travelling Marshals
vorbei, wird die Stimme des Radiokommentators hektischer: Das Rennen beginnt.
Im Abstand von 10 Sekunden werden die Fahrer auf die Strecke geschickt. Noch ist es
ruhig an der Ballaugh Bridge, es sind etwa 17 Meilen vom Start bis zu diesem berühmten
Streckenabschnitt. Doch sobald der erste Fahrer vorbei ist, kommen fast ununterbrochen
Motorräder angeflogen. Das ist das schöne an einem Rennen mit zeitversetztem Start.
Von Beginn an führt John McGuinness das Feld an und baut seine Führung bis zum
Ende der vierten Runde auf 36 Sekunden aus. Mit diesem komfortablen Zeitpolster
kann er die letzten beiden Runden entspannt angehen und fährt mit 26 Sekunden
Vorsprung vor Guy Martin zu seinem 12. Tourist Trophy Sieg. Gleichzeitig verbesserte er
den Rundenrekord in der Superbike TT Klasse auf 128.279 mph. (das sind über 206 km/h im Schnitt!!)
Als Dritter kam Ian Hutchinson ins Ziel, der damit die dritte Honda Fireblade bei diesem Rennen auf
das Siegerpodest brachte.
Nach dem Rennen fahren wir wieder durch das Landesinnere. Wir kommen zum
Injebreck Stausee wo das gute Wetter und die schöne Landschaft uns zu einem Fotostop
animieren. Unser Weg führt uns weiter in den Süden der Insel, zum Calf of Man.
Hier am südlichen Ende der Insel kann man so richtig schön die Seele baumeln lassen.
Einfach das Motorrad abstellen und dann, je nach Gusto, in das Café
einkehren, einen Küstenspaziergang machen oder sich ins Gras legen und die
Aussicht geniessen.
Diese ist so herrlich, dass das Panoramacafé nebst zugehöriger
Aussicht auch als Kulisse in dem Film "Mord im Pfarrhaus" (mit Rowan Atkinson)
diente. Wir haben Glück und entdecken in der See für einen kurzen Augenblick
die Finne eins Basking Sharks, doch noch bevor wir die Kameras bereit haben und
ohne sich weiter zu zeigen, taucht der friedliche Riese wieder in die Fluten ab
und verschwindet nordwärts die Küste entlang Richtung Peel.
Dienstag, 05.06.2007
Das heutige Rennen verfolgen wir bei Quarterbridge, einem der langsamsten
Punkte des Kurses.
Die Strecke beschreibt dort eine scharfe Rechtskurve und
zwingt die Fahrer weit herunter zu bremsen. Hier kann man (ausser man wohnt auf
dem nur während Tourist Trophy geöffneten Campingplatz Quarterbridge) das Rennen
ausschliesslich von der Kursaussenseite ansehen. Aufgrund der niedrigen
Geschwindigkeiten ein idealer Fotostandort, aber leider auch ein Unfallschwerpunkt,
so dass man hier etwas wachsamer sein sollte. Ideal ist die Nähe des Pubs,
so dass man während des Rennens gut mit Essen und Trinken
versorgt ist und auch sanitäre Anlagen zur Verfügung stehen.
Nach dem tollen Rennen gestern waren die Erwartungen heute für die Superstock TT entsprechend hoch.
Das gute Wetter lässt auf schnelle Rundenzeiten hoffen. Und sie wurden erfüllt.
Gefahren wird 4 Runden mit Motorrädern, die den 2007 World Superbike und den 2007 MCRCB Superbike
Regularien entsprechen.
Bereits vom Start an machte der Neuseeländer Bruce Anstey seine Ambitionen auf den
Sieg deutlich indem er in der ersten Runde mit stehendem Start einen neuen Rundenrekord
mit 128,297 mph aufstellte. Schon in der zweiten Runde bricht Anstey auf seiner
Relentless Suzuki den Rundenrekord mit unglaublichen 128,400 mph erneut.
Diesen Vorsprung lässt er sich nicht mehr nehmen und fährt zu seinem dritten
Superstock- und 6. TT-Sieg.
Auf Platz zwei folgt der Vortagessieger John McGuinness auf HM Plant Honda, der
damit bereits das 23. Mal einen Podiumsplatz bei der Tourist Trophy belegt.
Ebenso wie beim Superbike Rennen am Montag kam Ian Hutchinson auch heute
wieder als Dritter ins Ziel.
Nach dem Rennen fahren wir über die Küstenstrasse nach Ramsey, wo wir uns
die Lap of Honour ansehen. Motorräder vergangener Zeiten gehen wieder auf die
Strasse und können einmal live in Aktion erlebt werden. Oft sieht man dabei auch
Zuschauer, die mit nicht minder älteren Exponaten angereist sind. Ein aufmerksamer
Blick auf die an der Strecke geparkten Bikes lohnt sich.
Den Abend verbringen
wir mit unseren englischen Freunden, die morgen früh mit der Fähre abreisen werden.
Zuerst stärken wir uns bei einem gemeinsamen Barbecue um dann anschliessend auf
der Promenade die Darbietung u.a der Purple Helmets zu sehen, dieser legendären
Motorradtruppe, die das Publikum immer wieder zu Beifallsstürmen hinreisst. Ein
absolutes Highlight. Im Anschluss machen wir mit unseren Freunden noch diverse
Pubs und Night Clubs (im englischen Sprachraum ist ein Night Club eine Mischung aus Kneipe
und Disco und zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass länger als bis zur Sperrstunde
um 23 Uhr geöffnet ist) unsicher, so dass wir erst in den frühen Morgenstunden
unser Zelt erreichen.
Mittwoch, 06.06.2007
Der letzte Tag auf Man. So langsam werden wir ein wenig wehmütig. Zu Fuss gehen
wir noch einmal in die Innenstadt von Douglas und decken uns mit letzten Souvenirs wie T-Shirts,
Schlüsselanhängern und Filmen ein. Abends zelebrieren wir dann das letzte
Barbecue der Centenary.
Donnerstag, 07.06.2007 & Freitag, 08.06.2007
Der Tag des Aufbruchs. Da unsere Fähre erst am späten Nachmittag ablegt, lassen wir
es heute gemütlich angehen. Wir schlafen lange und packen in aller Ruhe unsere Taschen.
Das Wetter meint es gut mit uns: Wir können ein trockenes Zelt einpacken. Die Kehrseite
der Medaille ist, dass uns der Abschied von der Isle of Man bei so schönem Wetter
umso schwerer fällt. Wie bei der Hinfahrt legt auch die Fähre zurück nach England
mit einer vollen Stunde Verspätung ab. So dass wir erst nach Mitternacht wieder
in Heysham sind.
Schnell sind wir auf der Autobahn Richtung Dover, wo wir für Freitag
Nachmittag die Fähre zurück nach Kontinentaleuropa gebucht haben. Doch schon nach kurzer
Zeit werden wir Zeuge einer Katastrophe:
Am linken Fahrbahnrand lodert ein mehrere
Meter hohes Feuer in der Nacht. Beim Näherkommen sehen wir, dass der Brandherd ein
Motorrad ist und der Fahrer verzweifelt versucht, Teile der Ausrüstung, die auf dem Boden
verstreut ist, vor den Flammen und der Hitze zu retten. Sicherheitshalber parken wir
mit grossem Abstand und rennen dem Fahrer zu Hilfe. Doch wir kommen zu spät.
Das Motorrad mit dem Grossteil des Gepäcks brennt lichterloh. Der Fahrer - ein Schweizer -
ist des Englischen nicht mächtig und so ist die grösste Hilfe, die wir leisten können,
nach Eintreffen von Polizei und Feuerwehr zu übersetzen. Erst über eine Stunde später setzen
wir unsere Fahrt fort und es wird eine lange kühle Nacht, durch die wir fahren.
Wir kommen morgens müde in Dover an und die Aussicht, bis zum Nachmittag dort verweilen zu müssen
erfüllt uns beide nicht mit Freude. Wir beschliessen, die Fähre umzubuchen um schon gegen Mittag
in Frankreich und einige Stunden später zu Hause zu sein. Der Preis für die Umbuchung ist
eine Unverschämtheit seitens der Fährgesellschaft und steht in keinem Verhältnis zum Ticketpreis.
Aber unser Drang nach Hause ist grösser als unser Unmut und wir lassen diese Abzocke
über uns ergehen. So sitzen wir dann eine Stunde später bei einem Becher Kaffee mal wieder
an Bord einer Fähre, der letzten für dieses Jahr. Die Gedanken sind noch auf Man. Wir zehren
bereits von den überwältigenden Eindrücken und Erinnerungen. Und wir wissen beide:
Die Tourist Trophy auf der Isle of Man hat uns nicht zum letzten Mal gesehen!